23 Nov 2015

Test – Surface Dock

Wie ich bei der Ankündigung des Surface Pro 4 bereits beschrieben habe hat Microsoft ein neues Dock (Port-Replicator) eingeführt, welcher als Ersatz für die Docking-Station dienen soll. Da ich in diesem Device gegenüber meiner Docking-Station durchaus Vorteile sehe habe ich mir diese bestellt und einen Schnelltest durchgeführt.

Bereits wenn man die Packung in der Hand hält fällt das doch recht hohe Gewicht auf. Das reine Dock wiegt ca. 550 Gramm, mit dem starken 95W Netzteil kommen da in Summe gut 1 kg zusammen. Dass das Dock so schwer ist würde ich als eher positiv beurteilen, so wird verhindert, dass Kabel das Dock kippen lassen oder gar vom Tisch ziehen. Letzteres wird aktiv noch durch eine gummierte Unterseite verhindert, welche das Dock sehr stabil auf dem Tisch stehen lässt.

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Das Surface Dock verfügt über folgende Anschlüsse:

  • 2 x Mini Display Port
  • 4 x USB 3.0 Port
  • Gigabit-Ethernet
  • Audioausgang
  • Kensington Lock
  • magnetische Snap-In-Stecker
  • 95 W Netzteil

Vorteile:

Das neue Dock kann sowohl mit dem neuen Surface Pro 4, als aber auch mit seinem Vorgänger, dem Surface Pro 3, betrieben werden. Dieser Test fand in Verbindung mit dem Surface Pro 3 statt!

Im Gegensatz zur Docking-Station verfügt es somit über zwei an Stelle von einem Mini Display Port.
Verringert hat sich die Anzahl der USB-Anschlüsse, und zwar von fünf auf vier. Dafür sind alle Anschlüsse als USB 3.0 Ports ausgeführt, bei der Docking-Station waren zwei der Ports nur USB 2.0.

Einen klaren Vorteil gegenüber der Docking-Station sehe ich darin, dass man das Surface Pro selbst getrennt stellt und somit die Vorteile des Kick-Stands auch in gedocktem Zustand nutzen kann: die Aufstellung in einem fast beliebigen Winkel!
Und dieser Vorteil wiegt insbesondere dann sehr stark, wenn man das Tablet parallel zum angeschlossenen Monitor als Display mit dem Stift verwenden will. So ist es z.B. ein Vergnügen in Photoshop die Auswahl oder auch Korrekturen mit dem Stift vorzunehmen. In der Docking-Station ist das aufgrund des steilen und festen Winkels nur schwer machbar, das hier keine natürliche Haltung der Hand mit dem Stift mehr möglich ist. Und das war auch der Grund, warum ich meine Docking-Station gegen das neue Dock austauschen wollte.

Nachteile:

Jeweils zwei der vier USB-Ports befinden sich an der Rück- und Vorderseite des Docks. Dies ist okay, wenn man im Normalbetrieb nur zwei Ports nutzen will, dann stehen die vorderen beiden Ports für USB-Sticks, Card-Reader o.ä. zur Verfügung und sind leicht zugänglich. Bei mir sind jedoch vier Ports immer belegt, und zwar durch den Empfänger meiner Funktastatur, eine USB 3.0 HDD und ein externes DVD-Laufwerk, welches aufgrund des Strombedarfs zwei Anschlüsse benötigt. Und dann sieht das Dock auf einmal gar nicht mehr so sexy aus:

Dock

Was ich nicht ganz verstehe ist die Wahl der Seite, an dem das Verbindungskabel zum Tablet herausgeführt wird. Dieses gehört m.E. von vorne gesehen auf die rechte Seite, das Tablet hat den Surface-Connector nämlich auch an dieser Seite.
Nur wenn man das Dock rechts von seinem Surface und nicht unmittelbar beim Monitor aufbaut würde der Aufbau Sinn ergeben, ich würde jedoch vermuten, dass die meisten Benutzer das Dock entweder direkt auf den Standfuß des Monitors legen oder eben knapp links oder rechts daneben. Und dann wäre es eben sinnvoller, wenn das Kabel das Dock an der rechten Seite verlassen würde.

Ein persönliches Problem:

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass ich im letzten Satz der Beschreibung der Vorteile plötzlich in die Vergangenheitsform gewechselt bin – und das hat auch seinen Grund:

mein am Dock angeschlossener Monitor vom Typ Samsung S27D850T, angeschlossen per DisplayPort, flackert ständig. Dabei ist es völlig egal, mit welchem der beiden Anschlüsse des Docks er verbunden ist und auch ob ich die Anzeige dupliziere oder nur den externen Monitor verwende. Auch die eingestellte Auflösung spielt hier keine Rolle, ebenso wenig hat ein Reboot oder der Reset meines Surface Pro 3 mittels der 2-Tasten-Methode (“Volume +” und “Power”) geholfen.

Das beschriebene Flackern sieht so aus:

Nachdem die Darstellung per DisplayPort nicht funktionierte habe ich mir einen MiniDP->DVI Adapter besorgt und das Dock hierüber an meinen Monitor angeschlossen: und siehe da, das Problem war weg!

Als nächsten Test habe ich noch einen anderen Monitor versucht, und zwar einen Eizo 2736. Diesen habe ich – wie zuvor problembehaftet mit meinem Samsung Monitor – mit dem gleichen DisplayPort-Kaben angeschossen. Hier trat das bei mir beobachtete Flackern nicht auf.

Weiter haben mir andere User berichtet, dass deren Monitore das Problem nicht zeigen. Somit handelt es sich hier also um kein generelles Problem sondern um ein Problem der Kombination meiner Komponenten!

Fazit:

Natürlich wäre es nicht korrekt das Dock schlecht zu beurteilen, weil es mit meinem speziellen Monitor nicht zusammenarbeitet – oder aber mein Monitor nicht mit dem Dock! Trotzdem zeigt dies auf, dass das Dock nicht für jeden geeignet sein könnte, ich denke nicht, dass nur mein Monitor dieses Problem zeigen dürfte.

Meinen Spezialfall mal gedanklich ausblendend würde ich insgesamt dem Dock eine gute Note vergeben. Es ist super verarbeitet – was man bei dem hohen Preis aber auch erwarten kann – und erfüllt seinen Zweck.

Verbesserungspotenzial sehe ich in der Anzahl der USB-Anschlüsse auf der Rückseite, hier hätte ich vier Anschlüsse für zeitgemäß gehalten. Auch die Position des Verbindungskabels zum Tablet empfinde ich als unlogisch, dies gehört m.E. auf die rechte und nicht die linke Seite.

Über den Autor: Thomas Paatsch

Wie auch Ralf bin ich ein Fan der Surface Produktfamilie und bin neben ihm hier einer der Hauptverfasser von Artikeln zu diesem Themengebiet. Nach einem Ausflug zur Konkurrenz (Toshiba Portégé) bin ich mittlerweile ins Surface Lager zurückgekehrt und heiße ein Surface Pro 7 mein Eigen. In meinem Haushalt gibt es aber auch noch einen Surface Laptop 1 sowie ein Surface Pro 6.