Getestet: Adonit Ink
Vor Ostern wurden mir von Ralf zum testen zwei neue Windows Ink kompatible Stifte übersendet. Einmal der Adonit Ink und der Adonit Ink Pro. Jetzt, knapp zwei Wochen nach Ostern habe ich lange genug getestet um meine Erfahrungen zu den beiden Stiften zu teilen. Insgesamt wird es von mir drei Artikel zu den Modellen geben. Jeweils ein reiner Test- und Erfahrungsbericht zum Adonit Ink sowie Ink Pro. Und dann ein Vergleich der beiden Modelle zur Konkurrenz, dem Surface Pen und dem Wacom Bamboo Ink.
Wie habe ich also diese Stifte getestet: Ich habe konsequent über einen Zeitraum von zwei Wochen nur beide Stifte verwendet – wann immer es möglich war. Statt mit den Fingern am Display etwas auszuwählen habe ich die Stifte benutzt, alle meine handschriftlichen Notizen wurden mit den besagten Stiften gemacht und selbst in meinem Onlinespiel habe ich die Stifte verwendet. Als Testgeräte kam sowohl ein Surface Book der zweiten Generation zum Einsatz (Testzeitraum: eine Woche) und ein Surface Pro 4 (Testzeitraum: eine Woche).
Optik & Haptik
Der Adonit Ink ist ein komplett abgerundeter Stift. Wer also Ecken oder Kanten sucht, wird hier nicht fündig. Am oberen Ende des Stifts sitzt ein metallischer Clip, so dass man den Pen auch bequem an einen Stapel Papier oder eine Tasche, an einem Hemd oder Sakko „anclipsen“ kann. Leider, so hat er Dauertest ergeben, ist dieser Clip nicht sonderlich stabil. Schon nach zwei bis drei Tagen bog sich der Clip vom Stift weg, so dass er nicht mehr gut irgendwo befestigt werden konnte.
Ebenfalls oben am Stift ist der Micro-USB Port platziert über den der Stift geladen werden kann, folglich besitzt der Adonit Ink einen integrierten, nicht wechselbaren Akku. Das dazugehörige USB Kabel liefert Adonit direkt mit. Am unteren Ende des Stifts sitzt die Schreibspitze, die erfreulicherweise herausgeschraubt werden kann, so dass sie folglich gewechselt werden kann. Leider gibt es aber nur diese eine Art von Spitze. Unterschiedliche Härtegrade gibt es also nicht zu kaufen. Wer mal eine Spitze braucht, findet sie z.B. bei Amazon.
Der Adonit Ink ist ein dünnes Leichtgewicht. Mit 9,2mm ist er etwas dünner als der Surface Pen und mit 12 Gramm ist er fast halb so leicht. Hält man den Stift in der Hand, ist es, als ob man eine Feder in der Hand hält, so leicht fühlt sich der Stift an.
Schreibgefühl
Bevor ich mich jetzt hier zu dem Schreibgefühl auslasse, möchte ich gerne erwähnen, dass Schreibgefühl etwas völlig Subjektives ist. Jeder hat seine Präferenzen, der eine mag gerne schwere Schreibgeräte z.B. mit einer sehr weichen Miene, die anderen mögen ggf. einen leichten Stift und eine eher harte Mine. Diese Präferenzen übertragen sich, wenn auch nicht 1:1 auf die digitalen Stifte. So schreibe ich beispielsweise sehr gerne analog mit massiven, griffigen Kugelschreibern, die eine weiche Mine haben und dementsprechend sanft übers Papier huschen.
Wie ich eben bereits schrieb, ist der Adonit Ink ein Leichtgewicht. Dementsprechend sanft liegt dieser auch in der Hand. Das federleichte Gefühl setzt sich auch beim Schreiben fort, auch dank der 4.096 Druckpunkte, die der Stift mit bringt. Die Spitze gleitet nahezu über das Surface-Display. Eine Verzögerung beim Schreiben gibt es so gut wie nicht. Aber auch hier gibt es, trotz der vielen Druckpunkte ein minimales Manko. Egal ob man sehr viel oder sehr wenig auf den Druck auf den Stift ausübt. Stark verändern wird sich die Schreibintensität nicht:Was mich jedoch etwas stört, ist diese komplett aus Plastik bestehende Spitze. Sicherlich erfüllt Sie Ihren Zweck, aber gerade was Doppelklicks mit dem Pen auf dem Display betrifft, fühlt sich das echt schon hart und gefühllos an. Ein etwas sanfteres Material am unteren Ende der Spitze, wie es z.B. der Surface Pen benutzt, wäre hier wünschenswert gewesen um dem ansonsten soliden Produkt die Krone aufzusetzen.
Weiteres Manko an dieser Stelle: Der Adonit Ink hat keinen Beschleunigungssensor, der erkennt, dass der Stift bewegt wird. Ergo muss man vor dem Schreiben immer eine Taste drücken, um den Stift zu aktivieren. Auf Dauer kann das etwas nervig werden, da man, so ist es mir in der Woche ergangen, den Stift greift, direkt drauf los schreiben möchte und sich dann wundert, warum sich nichts tut.
Fazit
Was mich bei dem Stift überzeugt hat und was nicht, habe ich ja bereits in den entsprechenden Abschnitten beschrieben und möchte nun eine Antwort auf die ggf. aufkommende Frage geben, für wen sich Anschaffung des Stiftes lohnt. Mit ca. 50,00 Euro (im einschlägigen Versandhandel) ist der Adonit Ink nur knapp halb so teuer wie das Origianal, der Surface Pen.
In meinen Augen lohnt sich der Stift wirklich für alle, die nur Schreiben wollen, dies aber auch nicht in der Häufigkeit eines Intensivnutzers machen und keine großen Anforderungen an einen solchen Stift hegen. Da sind die knapp 50,00 Euro sicherlich gut angelegt und man wird auch nicht enttäuscht werden.
Der Stift überzeugt, wie gesagt, durch seine Leichtigkeit und gleitet aufgrund der Spitze auch hervorragend über das Display. Verzögerungen treten so gut wie gar nicht auf. Das (subjektiv) reine Schreib-Gefühl ist wirklich sehr gut. Auch muss der Stift nicht erst via Bluetooth an ein Gerät gekoppelt werden. Er ist quasi sofort einsatzbereit, wenn man die Radierer-Taste einmalig kurz für ca. 1-2 Sekunden drückt. Und über den gesamten intensiven Testzeitraum hab ich es auch nicht geschafft, den Akku leer zu bekommen.
Wer den Stift aber, wie ich z.B., im beruflichen Umfeld nutzt undden Stift mal irgendwo hinklemmt, wie z.B. die Sakko-Innentasche, die Hemdinnentasche klemmt oder in die Tasche in eine Stifthalterung, der wird bald merken, dass es hier zu einer Verbiegung des Clips kommt und dass die Beschichtung so langsam aber sicher auch etwas Farbe verliert.
Vielschreibern wird es irgendwann vermutlich lästig werden, dass man den Stift immer erst aktivieren muss, ehe man mit dem schreiben beginnen kann.
Wer also zu der Gruppe “Poweruser” gehört, der sollte sich im höheren Preissegment umsehen – oder auf den nächsten Artikel zum Adonit Ink Pro warten. 🙂
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Frage: kann der Stift magnetisch am Gehäuse “befestigt” werden, wie es bei Original Stift der Fall ist?
Leider nein, der Stift besitzt leider keinen magnetischen Haltepunkt.
Na dann erst mal Glückwunsch zum ersten offiziellen Artikel!!!
Vielen lieben Dank! 🙂
Hmm… warum nicht auf dem aktuellen Surface Pro getestet? Weil die Stifte da genau so mangelhaft funktionieren wir der original Stift von Microsoft?
@Projekt5 – nein, sicherlich nicht deswegen. Es hat den einfachen Grund, dass ich kein Surface Pro 5 besitze. Aber das Display des Surface Book 2 unterstützt die selben 4096 Druckstufen wie das Display des Surface Pro 5. Von daher macht das in dieser Hinsicht keinen Unterschied. Aber herzlichen Dank für deine Meinung zu den Stiften bzw. zu den Surface Produkten.
Zuerst sollte man bemerken, dass es kein Surface Pro 5 gibt, sondern lediglich ein Surface Pro.
Dann muss bemerkt werden, das es unerheblich ist welches Gerät welche Druckstufen hat, denn das Surface Pro hat erhebliche Mängel in Verbindung mit dem Stift. Ich gebe hier jetzt nur einen Link zum Microsoft Forum, es gibt allerdings mittlerweile in anderen Foren und auf YouTube eine Menge Beschwerden.
https://answers.microsoft.com/de-de/surface/forum/surfpronew-surfupdate/surface-pro-probleme-mit-stift-ausschalten-und/2b398d44-44ee-4a60-92be-022185c56876
Was macht es für einen Sinn, Stifte mit einer veralteten Gerätegeneration, oder einem Gerät welches genau zur Alternative zur Stiftnutzung auf den Markt gebracht wurde, zu testen? Das aktuelle Gerät, das explizit zur Stiftnutzung geschaffen wurde, wird vom Test ausgeschlossen.
Das ihr als “Surface-Insider”, denn so benennt ihr euer Portal, “angeblich” nichts über die erheblichen Mängel wisst, stimmt nachdenklich und gibt Futter für Spekulationen.
Ihr klammert dieses Thema komplett aus. Trotz mehrfacher eMail-Hinweise und Kommentare.
Wenn dann als “Insider” kein aktuelles Surface Pro zur Verfügung steht, dann muss ich eure Kompetenz in Frage stellen.
Danke für deine offene Kritik.
Wie bereits in mehreren Artikeln und Kommentaren dargestellt handelt es sich bei SurfaceInside um eine privat geführte Seite.
Da wir maximal ein Testgerät von Microsoft erhalten und nicht gesponsored werden läuft hier alles aus der Privatkasse der Teammitglieder.
Deinen Kommentar “Futter für Spekulationen” verstehe ich insbesondere unter diesem Gesichtspunkt nicht. Wenn uns ein Problem nicht bekannt ist dann können wir uns dazu auch nicht äußern. Und ohne es selbst verifizieren zu können wäre es fahrlässig darüber zu berichten. Dass wir nicht blind einfach alles loben sollte mein Testbericht zum Surface Pro (2017) – ja es gibt kein Pro 5, aber ich denke du hast Michael trotzdem verstanden – eigentlich zu Genüte gezeigt haben.
Was die Sinnhaftigkeit anbelangt: ich denke die meisten Leser haben nicht das neueste Device. Würden wir immer nur Testberichte in Verbindung mit dem neuesten Device veröffentlichen käme bestimmt bald die Frage auf, was das für einen Sinn ergibt.
Wenn dir unsere Seite nicht kompetent genug erscheint ist das deine Meinung, die wir auch respektieren. Einfache Lösung: einfach nicht mehr lesen!
Gruß
Thomas
Ich hab nach Surface Pro 3, Surface Pro 4 seit kurzem auch das “Surface Pro” und muss Projekt5 zustimmen, die Stifte funktionieren “ungenügend” auf dem “Surface Pro”.
Es wäre wünschenswert wenn Ihr zeitnah darüber berichten könntet…
Danke im Voraus
Könnt ihr bitte mal testen, ob das Problem bei euch nach den jüngsten Updates noch Auftritt? Laut Beschreibung sollte die Unterstützung des Stifts beim Surface Pro nun deutlich besser sein.
Gruß Thomas
Lieber Project5,
ich nehme mal zu den Aussagen von dir sachlich Stellung:
“Zuerst sollte man bemerken, dass es kein Surface Pro 5 gibt, sondern lediglich ein Surface Pro.”
Antwort: Rein vom Microsoft Marketing Standpunkt aus gesehen hast du da vollkommen Recht. Microsoft hat sich tatsächlich dazu entschieden die 5 aus dem Namen zu streichen. Dennoch befinden sich auch unter den Leserinnen und Lesern weniger technisch hoch versierte “Professionals” wie du es bist. Für die ist es die 5. Generation, oder wie der Volksmund daraus macht: Das Surface Pro 5. Von daher, hab etwas Nachsicht, wenn wir auch versuchen diese Klientel mit abzuholen, statt sie im Regen stehen zu lassen.
“Was macht es für einen Sinn, Stifte mit einer veralteten Gerätegeneration, oder einem Gerät welches genau zur Alternative zur Stiftnutzung auf den Markt gebracht wurde, zu testen?”
Antwort: Das macht eine Menge Sinn. Wie ich eben bereits erwähnte, gibt es hier nicht nur “Professionals” und “Poweruser”, sondern eben auch normale User – die eben nicht mit Neuerscheinung direkt das alte Gerät in die Ecke klatschen und sich das neuste, tollste und geilste Gerät kaufen, sondern eben das alte Gerät so lange nutzen, bis es den Geist aufgibt – was eben auch mein Nutzungsszenario ist, da ich es bisher noch nicht geschafft habe, Geld auf Bäumen wachsen zu lassen oder es wundersam zu vermehren.
Dennoch kann es ja sein, dass bei diesen alten Geräten mal der Stift kaputt geht. Und dann stellt sich eben auch die Frage, wie funktioniert ein neuer Stift auf einem alten Gerät.
Und was das Surface Book 2 angeht – wie ich bereits sagte: Die sich im Display befindliche Technik ist identisch mit der Technik, die sich im Surface Pro (5. Gen) befindet. Von daher würde der Artikel da keine Neuigkeiten hervorbringen.
(Aber, um das auch zu untermauern, werde ich am Mittwoch bei einem Arbeitskollegen den Stift auf einem Surface Pro (5. Generation) testen und dies dann hier als Update posten! – das sollte ja auch in deinem Sinne sein!)
Aber lese ich daraus, dass du der professionellen Meinung bist, dass ein Surface Pro 4 und ein Surface Book 2. Generation nicht explizit für die Stiftnutzung geschaffen wurden?
“Das ihr als „Surface-Insider“, denn so benennt ihr euer Portal, „angeblich“ nichts über die erheblichen Mängel wisst, stimmt nachdenklich und gibt Futter für Spekulationen.”
Antwort: Wir wissen sehr wohl um den Umstand, dass es da Probleme mit dem Surface Pen gibt. Aber mal ganz ehrlich: Was tut das zur Sache bei einem Produkttest eines Stiftes von einem ganz anderen Hersteller? Hier steht einzig und allein der Adonit Ink im Mittelpunkt. Und dieser hat keinerlei Zicken auf den verwendeten Displays gemacht. Von daher, da ich hier einen objektiven Artikel abgeliefert habe – das sollte der Anspruch eines guten Produkttests sein – haben die von dir angesprochenen Probleme nichts im Artikel zu suchen, da diese nicht aufgetreten sind.
Und was die Frage der Kompetenz angeht: Das ist eine subjektive Betrachtung deinerseits, die natürlich auch immer mit persönlichen Erfahrungen und dem eigenen Verhalten zu tun hat. Mir würde es z.B. nicht in den Sinn kommen, dich einen “blöden DAU-Troll” zu nennen, weil du hier deine Meinung kund getan hast, weil ich deinen persönlichen Hintergrund eben nicht kenne.
In diesem Sinne, liebe Grüße Michael
Ja, ich nutze als Werbeagentur-Inhaber das Surface professionell.
Ich habe nicht geschrieben, dass das Book nicht für die Stiftnutzung geschaffen wurde, sondern das Surface Pro wurde explizit dafür geschaffen.
Im Grunde geht es darum , dass ihr über das Stiftproblem gar nicht berichtet. Ihr habt dazu verschiedene Mails erhalten und durch eure Forenaktivitäten seit ihr darüber sehr gut informiert.
Egal ob ihr als Werbeplattform für Microsoft privat oder geschäftlich tätig seit… ihr seit öffentlich und gehört daher mit zur Presse. Wenn über Mängel nicht berichtet wird, dann ist das nicht seriös und gibt von dem Produkt ein falsches Bild ab.
Daher werde ich eines nicht tun und eure Veröffentlichungen nicht kritisch lesen. und darüber berichten. Wenn ihr dem nicht standhaltet, dann solltet ihr euer tun einstellen.
Hinweise und Kritik ist jederzeit willkommen!
Wir erheben hie aber definitiv nicht den Anspruch ein aktuelles Abbild der kompletten Surface Szene und der aktuellen Diskussionen darzustellen.
Über was wir berichten und in welcher Form ist rein unsere Entscheidung. Wenn wir denken zu einem Problem etwas beitragen zu können dann werden wir es auch tun. Unseriös wäre aber m.E. nur einen Bericht über ein THema zu schreiben ohne es ausführlich betrachtet zu haben.
Davon abgesehen ist deine Kritik angekommen und wir machen uns Gedanken, ob und wie wir dieses Thema betrachten können.
Gruß Thomas