Familienzuwachs – Das neue Surface Studio
Schon seit längerem brodelte die Gerüchteküche, doch seit heute Abend haben wir Gewissheit. Auf seinem Presse-Event in New York stellt Microsoft den jüngsten Spross der Surface Familie offiziell vor.
Wirklich überraschend war die Enthüllung nicht mehr, denn seit längerer Zeit kreisen bereits Informationen aus einschlägigen Quellen durch das Internet, dass Microsoft an einem All-in-One Device für den Schreibtisch arbeitet. Auch einige Bilder wurden hierzu bereits von Paul Thurrott veröffentlicht:
Doch was wirklich kommt und wie das Device tatsächlich aussieht, was es leistet und wie es heißt war bis heute unklar – und wieder mal wurden wir überrascht:
Willkommen Surface Studio
Beim Microsoft Studio handelt es sich um Gerät, das sich an kreative Menschen richtet, welche einen PC nicht als Büro- oder Gamemaschine sondern primär für kreative Tätigkeiten einsetzen. Die Verwandtschaft zur Surface-Familie ist dabei bereits auf den ersten Blick zu erkennen.
Es besteht aus einem leistungsstarken Desktop-PC, welcher im Fuß eines superdünnen 28″ Touchdisplay steckt, wie es bisher noch keines gegeben hat. Das ganze Display ist nur 1,3 cm stark (aktuell das dünnste Display dieser Größe), die Touch-Sensoren stecken direkt in den Pixeln und sind somit extrem genau. Es bietet eine Auflösung von 13.500 Pixeln im 3:2 Format, was umgerechnet einer Auflösung von 4500×3000 Pixeln entspricht. Das ist eine Auflösung, welche einen 4k-Monitor um 63% übertrifft.
Aber nicht nur die Auflösung ist herausragend, auch in Sachen Farbtreue soll das Display neue Maßstäbe setzen. Microsoft nennt die Technik “TrueColor”, der professionelle Anspruch wird durch die DCI-P3 Konformität unterstrichen. Ein interessantes Feature ist dabei über das Info-Center direkt zwischen DCI-P3 und sRGB umschalten zu können. Somit kann direkt geprüft werden, wie eine erstellte Grafik im sRGB Farbraum aussieht bzw. Quellmaterial aus diesem Farbraum problemfrei wiedergegeben werden.
Ein weiteres Feature ist die realistische Abbildung von Objekten. So wird ein Skalierungsmodus angeboten, welcher 1:1 der Realität entspricht. Hat man z.B. ein Blatt im DIN A4 Format auf der Anzeige, druckt dieses aus und hält es wieder vor den Bildschirm, so entsprechen sich die Darstellungen nahezu perfekt.
Aber natürlich ist das Display nicht nur ein Monitor sondern selbst ein Arbeitsgerät. Über ein komplexes Scharnier lässt sich das Display spielend leicht bewegen und so z.B. in eine fast horizontale Lage (20°) bringen, was für ein kreatives Arbeiten, vorallem mit Stift und Surface Dial, sehr nützlich ist. Das Display verwandelt sich so in ein Grafik-Tablett. Der Verstellmechanismus ist dabei so leichtgängig, dass zwei Finger völlig ausreichen, um das Display von der horizontalen wieder in die vertikale Ausrichtung zu bringen.
Des weiteren wird auf der Anzeige natürlich nicht nur mit Maus und Tastatur gearbeitet sondern primär mit dem beiliegenden Pen. Ich konnte nicht erkennen, ob es sich um eine weiterentwickelte Version oder denselben Pen handelt, wie er bereits im Book und im Surface Pro 4 zum Einsatz kommt. Neu ist auch ein zugehöriges Device, welches auf den Namen Surface Dial hört.
Dieses Device funktioniert auch zusammen mit dem Surface Pro 3 und Pro 4 sowie dem Surface Book und kann z.B. für schnelles blättern, zoomen, scrollen, Regeln der Lautstärke etc. eingesetzt werden. Es wird einfach auf den Tisch gestellt und kann dann wie ein Drehregler bedient werden. Der eigentliche Clou wird aber erst im Zusammenspiel mit dem Surface Studio offenbart: wird das Dial nämlich auf dessen Displayoberfläche gesetzt, so wird es dort magnetisch festgehalten und Windows blendet rund um das Dial einen Auswahlbereich ein, der sich nach der momentanen Funktion richtet. So kann das in einem Grafikprogramm beispielsweise eine Farbpalette, Pinselwerkzeuge o.ä. sein. Dem Grafiker stehen somit extrem schnell weitere Werkzeuge oder Farben zur Auswahl zur Verfügung. Ich musste dabei spontan auch an Musiker, DJs oder Komponisten denken, welche über das Dial dann die Musikwiedergabe beeinflussen können. Auch wurden die Erinnerungen an den ersten Surface-Tisch wieder wach, der auch bereits so ähnliche “Klötzchen” hatte.
Auch neue Tastaturen, entweder gerader oder ergonomischer Ausführung, sowie eine passende Maus stehen zur Verfügung.
Produktpräsentation
Wie das Gerät genau aussieht, wie es bedient wird und welche Grafikeigenschaften es hat seht ihr euch am besten selbst im Produktvideo an. So versteht ihr dann auch am besten, wie genau das Surface Dial funktioniert.
Technische Daten
Display |
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Auflösung |
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RAM |
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Grafikadapteroptionen |
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Speicher |
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Prozessor | intel Skylake mit 4 Cores
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Connectivity |
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Kamera, Video und Audio |
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Ports |
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Netzteil |
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Gehäuse |
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Maße und Gewicht |
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Preise
- Das Surface Studio inklusive der Tastatur, Maus und Pen wird je nach Ausstattung zwischen 2,999 und 4.199 $ liegen:
- Core i5 / 8 GB RAM / 1 TB Festplatte: 2.999 US$
- Core i7 / 16 GB RAM / 1 TB Festplatte: 3.499 US$
- Core i7 / 32 GB RAM / 2 TB Festplatte: 4.199 US$
- Das Surface Dial soll separat für 99 US$ angeboten werden (er liegt dem Surface Studio nicht bei)
- Die Tastatur gibt es als gerade Version für knapp 99,99 US$, die ergonomische Variante wird 30 $ teurer sein
- Die passende Maus kostet 49,99 US$
Verfügbarkeit
Das Surface Studio steht ab sofort in allen Microsoft Stores zur Verfügung und kann ebenso vorbestellt werden. Ob das nur für die USA oder auch Deutschland gilt wurde nicht erwähnt. Wir gehen aber davon aus, dass USA gemeint war.
Ein Datum für die Auslieferung außerhalb USA wurde noch nicht bekanntgegeben. In USA beginnt die Auslieferung am 15.12.2016. Vorbestellungen im Microsoft Store werden schon entgegengenommen.
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