4 Mrz 2019

USB-C für alle? Der Microsoft Surface Connect to USB-C Adapter im Test

Schon seit mehreren Jahren gibt es immer wieder Diskussionen rund um USB-C und die Surface Devices. Nur wenige Geräte verfügen über einen solchen Port. Für einige andere gibt es mittlerweile eine Lösung in Form des Surface Connect to USB-C Adapters. Ich habe mir diesen mal näher angesehen…

Seit gut zwei Wochen besitze ich nun wieder ein Surface in Form des Surface Pro 6. Dieses wird mein zwar lieb gewonnenes, aber trotzdem kein Surface ersetzendes, Toshiba Notebook ablösen. Da letzteres bei mir an einem Toshiba USB-C Dock angeschlossen war sah ich hier die Gelegenheit, dieses durch den Kauf des Surface Connect to USB-C Adapters weiterbetreiben zu können. An meinen Erfahrungen möchte ich euch hier teilnehmen lassen.

Ich habe mir diesen Adapter über Amazon zum stolzen Preis von rund 85 € erstanden. Das ist zwar viel Geld, sollte mir aber den Kauf eines Surface Dock ersparen. Somit kann ich mein Toshiba USB-C Dock weiter betreiben und wäre auch breiter aufgestellt, wenn mal andere Devices an meinem Arbeitsplatz angeschlossen werden sollen.

Kompatibilität

Wer denkt, der Adapter würde an jedem Device mit Surface Connector Schnittstelle funktionieren der irrt. Folgende Geräte werden unterstützt:

  • Surface Laptop (1. Generation)
  • Surface Laptop 2
  • Surface Pro (2017)
  • Surface Pro (2017) mit LTE Advanced
  • Surface Pro 6

Sowohl das Surface Pro 3 und 4 als auch das Book der 1. Generation werden nicht unterstützt. Ich konnte dies auch mit einem Surface Pro 4 so verifizieren. Sicherlich ist das nur ein Thema der eingesetzten Firmware, somit wäre ein späteres Update für diese Geräte denkbar. Ob das jemals erscheinen wird ist aber eher zweifelhaft.

Weitere Daten laut Microsoft:

Für eine Stromversorgung über den Adapter muss ein Netzteil mindestens 27 W Leistung bei einer Spannung von 12 V liefern, damit es verwendet werden kann.

Soll ein externer Monitor angeschlossen werden so werden ein 4K Monitor mit 60Hz oder zwei 4K Monitore mit 30Hz unterstützt.

Größe und Gewicht

Der Begriff “Adapter” täuscht etwas darüber hinweg, wie groß und schwer dieser Converter ist. Er wiegt ca. 90 Gramm und ist fast so groß wie ein Surface Pro Netzteil. Das nachfolgende Bild soll das verdeutlichen.

Also so einfach mal mit sich führen dürfte man den Adapter eher nicht, dafür ist er einfach zu groß. Leider habe ich versäumt die exakten Maße zu ermitteln, die technischen Beschreibungen im Internet geben hier leider auch keine Auskunft.

Einsatzgebiete

Wie bereits erwähnt war mein Plan den Adapter für den Anschluss meines Surface Pro 6 an das Toshiba USB-C Dock zu verwenden. Letzteres ist ein Thunderbolt-3-Device – und genau darin lag dann das Problem: wie auch das Surface Go und das Surface Book 2 ist auch der Adapter nämlich nicht Thunderbolt kompatibel! Mein Dock wurde zwar erkannt, mir wurde aber per Popup sogleich mitgeteilt, dass ein Kompatibilitätsproblem bestünde. Somit ist mein Vorhaben leider direkt gescheitert, nicht einmal die Stromversorgung konnte auf diesem Weg hergestellt werden.

Als nächstes habe ich getestet, ob mein Surface über den Adapter geladen werden kann. Ich habe ein USB-C Netzteil mit 44 Watt Leistung, welches ich dann mittels USB-C Kabel an den Adapter angeschlossen habe. Dies hat auch problemlos funktioniert, das Surface wurde geladen.

Mangels einem USB Stick mit USB-C Schnittstelle habe ich im nächsten Schritt versucht, einen USB-Stick mit Type-A Stecker via Adapter anzuschließen. Hierfür habe ich einen USB Type-C zu USB Type-A Adapter verwendet und an diesen dann den USB-Stick angeschlossen. Auch das funktionierte problemlos, der USB-Stick wurde korrekt erkannt und ich konnte auf diesen zugreifen.

Als nächstes stand der Anschluss eines Monitors auf dem Plan. Da mein Monitor nicht per USB Type-C anbindbar ist war wieder ein Adapter notwendig, im konkreten Fall auf HDMI. Auch hier konnte ich keine Probleme feststellen, mein Monitor wurde erkannt und das Bild wurde korrekt angezeigt.

Für wen macht der Adapter Sinn?

Das ist für mich die zentrale Frage, für mich eindeutig nicht. Ein gebrauchtes Surface-Dock konnte ich mir für 90 € besorgen und kann nun mein Toshiba-Dock noch verkaufen. Somit bin ich billiger als mit dem 85 € teuren Adapter. Für alle anderen Zwecke benötige ich den Surface Connect to USB-C Adapter nicht, da kann ich meine vorhandene Peripherie direkt per USB Type-A, das Surface Dock, das vorhandene Netzteil oder den miniDP-Port anschließen. Falls es ein Ethernet-Anschluss sein soll, dafür gibt es einen direkten Adapter von Microsoft.

Ich kann mir somit wirklich nur Sonderkonstellationen vorstellen, in denen die Anschaffung des Adapters Sinn ergibt. Diesen sehe ich eher im Business-Bereich, wenn eine Firma z.B. überall über USB-C Docks ohne Thunderbolt verfügt und hier Surface Devices wie das Surface Pro oder Laptop angeschlossen werden sollen.

Stellt sich nun die Frage, warum Microsoft diesen Adapter überhaupt auf den Markt gebracht hat. M.E. ging es hier hauptsächlich darum zu beweisen, was über den Surface Connector Port alles machbar ist und das eine eingebaute USB-C Schnittstelle nicht unbedingt notwendig ist. Aber ob das wirklich gelungen ist?

Für mich jedenfalls war die Sache klar, ich habe den Adapter wieder zurückgegeben, da er für mein Einsatzgebiet nicht verwendbar war.

Über den Autor: Thomas Paatsch

Wie auch Ralf bin ich ein Fan der Surface Produktfamilie und bin neben ihm hier einer der Hauptverfasser von Artikeln zu diesem Themengebiet. Nach einem Ausflug zur Konkurrenz (Toshiba Portégé) bin ich mittlerweile ins Surface Lager zurückgekehrt und heiße ein Surface Pro 7 mein Eigen. In meinem Haushalt gibt es aber auch noch einen Surface Laptop 1 sowie ein Surface Pro 6.